Der Traum vom Fliegen…
…fing mit Flugapparaten an, die keinen Motor hatten. Damit machte man erste Hüpfer durch die Luft. Mittlerweile ist das Fliegen zur Selbstverständlichkeit geworden – mit Motorkraft getrieben an alle erdenklichen Ziele dieser Welt zu kommen. Was das Segelfliegen anbelangt, hat es etwas sehr ursprüngliches und naturverbundenes behalten, mittlerweile natürlich weit ausgefeilter als damals bei den ersten Hüpfern. Ein toller Sport, der hier bei uns im Flugsportverein in Speyer betrieben werden kann.
Fliegen mit Sonnenenergie
Beim Start geht es erstmal mittels Winde, oder Flugzeug-Schlepp nach oben, um eine gewisse Anfangshöhe für den weiteren Segelflug zu haben. Nach dem Ausklinken sucht der Pilot nach (von der Sonne gespeisten) thermischen Aufwinden, sogenannten „Bärten“ die das Segelflugzeug nach oben „tragen“ um von dort wieder weiter zum nächsten Bart fliegen zu können. Auf diese Weise lassen sich mit fliegerischem Geschick und modernen Segelflugzeugen, wie z.B. unserer DG100, Flüge bis zu mehreren hundert Kilometern an einem Tag erreichen. Oder man genießt es, mit dem Segelflugzeug einfach mehrere Stunden in der Luft zu bleiben und nur kleine Strecken um den Flugplatz herum zu fliegen, was nur dadurch gelingt, dass gekonnt die Thermik-Aufwinde genutzt werden – also Fliegen mit Sonnenenergie!
Ausbildung und Attraktivität des Segelfliegens
Schon im Alter von 14 Jahren kann man mit der Ausbildung zum Segelflugschein beginnen (natürlich auch in höherem Alter). Nach einigen Unterrichtsstunden Theorie, sowie den notwendigen Starts und Landungen mit Fluglehrer zum Erlernen der praktischen Fähigkeiten, wird man oft schon nach relativ kurzer Zeit einen großen Meilenstein erreichen – den ersten Alleinflug. Noch mit dem Fluglehrer am Boden, der ggfls. per Funk Anweisungen gibt, fliegt man alleine, darf sich also mit einem Segelflugzeug im dreidimensionalen Raum bewegen – ein unbeschreiblich tolles Gefühl!
Auf dem weiteren Weg zum Flugschein wird man auch weiter weg vom Heimatflugplatz fliegen, bis zum 50km-Flug. Auch dies bedeutet Abenteuer und ist eine tolle Erfahrung und Bestätigung des erlernten Könnens. Man hat es schließlich geschafft, eine beachtliche Strecke lang sich nur durch Nutzung der Aufwinde in der Luft zu halten.
Mit den über die Zeit erlernten Kenntnissen in verschiedenen Fächern wie Luftrecht, Navigation, Meteorologie, Technik und Flugfunk um die wichtigsten zu nennen, kann man dann schon im Alter von 17 Jahren den Segelflugschein machen, der aus einer theoretischen und einer praktischer Prüfung besteht.
Mit dem Segelflugschein in der Tasche wird man versuchen, länger in der Luft zu bleiben oder sich auch an weitere Strecken zu wagen. Man wird vielleicht Gefallen am Wettbewerb finden und z.B. am OLC (Online Contest) teilnehmen, bei dem sich Segelflieger international an Länge und Geschwindigkeit geflogener Strecken messen.
Segelfliegen ist quasi ein Mannschaftssport, da zum Aufbau bzw. Ausräumen der Flieger aus der Halle, Einrichtung des Flugbetriebes mit Startleiter und Rückholmannschaft etc. immer mehrere Menschen benötigt werden. Sehr beliebt sind auch sogenannte Segelfluglager, bei der Segelflieger eines Vereins mit ihren Flugzeugen zu Gast bei einem anderen Verein sind. Dies ist oft verbunden mit Entdecken neuer fliegerischer Herausforderungen, faszinierender Landschaften und Gegebenheiten am anderen Platz sowie geselligen Grillabenden am Lagerfeuer.